Zum schwierigen Umgang mit historischen Gebäuden: Ballast oder Chance für Zellerfeld und den Harz?
03. September 2024
Tagung zur Zukunft historischer Gebäude in Zellerfeld und dem Harz: Chance oder Ballast?
Unter dem Titel „Zum schwierigen Umgang mit historischen Gebäuden: Ballast oder Chance für Zellerfeld und den Harz?“ widmet sich die Veranstaltung einem Thema, das nicht nur in der Harz-Region, sondern auch in vielen anderen Städten und Gemeinden von großer Bedeutung ist, dem Umgang mit historischen Gebäuden.
Der Harz hat eine bemerkenswerte vom Bergbau geprägte historische Architekturlandschaft hervorgebracht. Ein besonderes Beispiel hierfür ist das Schachbrettviertel in Clausthal-Zellerfeld. Nach einem verheerenden Stadtbrand ließ der damalige Landesherr Zellerfeld im 17. Jahrhundert als barocke Planstadt neu aufbauen. Es entstand ein Quartier, das noch heute ein einzigartiges Beispiel barocker Stadtplanung repräsentiert. Viele der damals errichteten Gebäude sind bis heute erhalten, etwa ein Drittel der Gebäude in diesem Bereich steht unter Denkmalschutz. Doch die Erhaltung dieser historischen Bauten ist herausfordernd. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Sind Neubaugebiete eine Lösung oder bedeutet die Vernachlässigung der historischen Gebäude ein Verlust regionaler Identität?
Historische Gebäude prägen Ortsbilder. Zugleich sind sie Träger der Geschichte und Identität einer Region. In einer Zeit schnellen gesellschaftlichen und technologischen Wandels wächst das Bedürfnis nach Stabilität und historischen Bezügen. Diese Tendenz spiegelt sich sowohl im Tourismus als auch in der lokalen Bevölkerung wider, die den Erhalt vertrauter, identitätsstiftender Bauten fordert. Damit wächst auch das Interesse an historischen Quartieren: Im Tourismus, einem wichtigen Wirtschaftsfaktor, ebenso wie in der lokalen Bevölkerung, die sich den Erhalt vertrauter identitätsstiftender Bebauung wünscht. Wie also mit historischen Gebäuden und mit Baudenkmalen umgehen? Diese Fragen stehen bei dieser Tagung im Mittelpunkt und werden von einem hochkarätig besetztes Expertengremium diskutiert. Die Podiums- und Gesprächsrunde bietet eine einmalige Gelegenheit, die unterschiedlichen Perspektiven auf den Umgang mit historischen Gebäuden kennenzulernen und darüber zu debattieren, wie Zellerfeld und der Harz ihre baulichen Schätze bewahren und gleichzeitig zukunftsfähig gestalten können.
Experten-Podium
- Dr. Johannes Großewinkelmann – Stiftungsdirektor Stiftung Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft - USESCO Welterbe im Harz.
Experte für die Bedeutung des historischen Harzerbes und des Schachbrettviertels für die Identitätsbildung und den Tourismus - Dr. Christina Krafczyk - Architektin und Präsidentin des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege. Mitglied der Denkmalpflegeorganisation International Council on Monuments and Sites, im Stiftungsrat der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Denkmalkommission Niedersachsen sowie Lehrbeauftragte für Denkmalpflege am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur der Leibniz Universität Hannover.
Expertin für Denkmalschutz in Niedersachsen, in der Harzregion und in Zellerfeld - Dr. Johanna Leissner - Vorsitzender der EU-OMC-Gruppe "Cultural Heritage Resilience for Climate Change", Mitglied der EU-Expertengruppe "Kulturerbe", Mitglied der Deutsche Forschungsallianz Kulturerbe im Fraunhofer-Netzwerk Nachhaltigkeit.
Expertin für Denkmalschutz aus europäischer Perspektive / Brüssel - Prof. Martin Weigel - Vorstand der GLC Glücksburg Consulting AG.
Die GLC AG ist auch über Deutschland hinaus eines der führenden Unternehmen im Destinationsmanagement und in der Beratung von Kommunen und dem Mittelstand zu Entwicklungs- und Sanierungsprojekten.
Experte für Tourismus und Regionalentwicklung / Hamburg - Dr.-Ing. Sylvia Schattauer - Präsidentin der Technischen Universität Clausthal, größter Arbeitgeber im Raum Clausthal-Zellerfeld
Expertin für die Arbeitgeberperspektive im Raum Clausthal-Zellerfeld - Dr. Olaf Mußmann - Inhaber eines denkmalgeschützten Gebäudes in Zellerfeld
Experte für die Perspektive der Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer in Zellerfeld - Prof. Dr. Andreas Klee - Geschäftsführung der ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft.
Die ARL ist eine selbständige und unabhängige raumwissenschaftliche Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Hannover, die auf nationaler und internationaler Ebene räumliche Strukturen und Entwicklungen, ihre Ursachen und Wirkungen sowie Möglichkeiten ihrer politisch-planerischen Steuerung erforscht.
Experte für Landes-, Raum- und Stadtplanung / Hannover - Dagmar Thomas - Bürgergenossenschaft Bad Grund eG zum Erwerb, der Sanierung und ggf. der Bewirtschaftung historischer maroder Immobilien zur Revitalisierung und Attraktivitätssteigerung des Ortskerns von Bad Grund und zur Stärkung des sozialen Miteinanders.
Expertin für die Revitalisierung der Harz-Stadt Bad Grund
Moderation
- Dr. Sebastian Röthele –Geschäftsführer der Sympatec GmbH.
Bedeutender Arbeitgeber in Clausthal, Corporate Citizen mit Gemeinsinnkonzept „Fundamente sichern, Talente fördern“ als Bekenntnis zur Region. Bewohner der denkmalgeschützten Berg-Apotheke in Zellerfeld. Gelernter Zimmerer, Wirtschaftsingenieur.
Teilnahme: Die Teilnahme ist kostenfrei (Spenden an den Museumsverein sind willkommen).
Anmeldung: Eine Anmeldung ist erforderlich. Interessierte können sich per E-Mail an anmeldung@ogumv.de anmelden.